Mütterliche Fürsorge – So sichern Sie die Darmflora Ihres Babys

6 perc olvasási idő Soltész Erzsébet, dietetikus

Der Weltstilltag, der jedes Jahr am 1. August gefeiert wird, enthält eine wichtige soziale Botschaft. Ziel ist es, Müttern die Unterstützung und das Wissen zu bieten, die sie zum Stillen ihrer Babys benötigen. Neben der emotionalen und bindungsfördernden Bedeutung hat das Stillen auch wissenschaftlich belegte gesundheitliche Vorteile: Säuglinge erkranken seltener an Infektionen, ihr Immunsystem wird durch die in der Muttermilch enthaltenen Antikörper gestärkt und sie erkranken später seltener an chronischen Erkrankungen.

Hätten Sie gedacht, dass Ballaststoffe einer der Hauptfaktoren für die wundersame Wirkung der Muttermilch sind?

Mütter nähren die Darmflora ihres Babys mit den besonderen Ballaststoffen der Muttermilch.

Sauberes Baby bis zur Geburt?

Es ist seit Jahrzehnten eine Tatsache, dass sich der Fötus bis zur Geburt in einer „sterilen“ Umgebung befindet und weder in seinem Körper noch in seinem Verdauungssystem Mikroorganismen leben. Mit dem Voranschreiten der Mikrobiomforschung können wir von spannenden neuen Erkenntnissen lesen: So scheinen genetische Informationen aus der Darmflora der schwangeren Mutter über den Blutkreislauf zum Fötus zu gelangen und so bereits vor der Geburt das Mikrobiom des Babys zu beeinflussen.

Fakt ist: Bei einer natürlichen Geburt bietet die Vaginal- und Darmflora der Mutter dem Neugeborenen die Grundlage für den Aufbau eines eigenen Mikrobioms. Bei einem Kaiserschnitt kommen Mikroorganismen aus der Haut der Mutter in einem höheren Anteil in der frühen Darmflora des Babys vor. Dieser anfängliche Nachteil kann zwar später ausgeglichen werden, macht aber im ersten Lebensjahr des Babys dennoch einen spürbaren Unterschied.

Mütterliche Betreuung während der Schwangerschaft

Schon vor der Geburt kann die werdende Mutter viel für die spätere Gesundheit ihres Babys, ein gut funktionierendes Immunsystem und eine gesunde Darmflora tun: Bisher nur in Tierversuchen, aber es zeigte sich:

Die Ernährung und Ballaststoffzufuhr der Mutter während der Schwangerschaft beeinflussen die Zusammensetzung der Darmflora des Nachwuchses.

Die Nachkommen von Müttern, deren Ernährung mit präbiotischen Ballaststoffen angereichert war, litten seltener an bestimmten chronischen Krankheiten und hatten insgesamt eine günstigere Zusammensetzung ihres Mikrobioms.

Dies bedeutet, dass Mütter bei der Planung einer Schwangerschaft und in den Monaten der Erwartung eines Babys auf eine ausreichende Ballaststoffzufuhr achten sollten. Der Verzehr von Nahrungsmitteln, die reich an Probiotika sind – Joghurt mit lebenden Pflanzen, regional erhältliches Gemüse und Obst – kann von Vorteil sein.

Sogenannte Probiotika, die die „Guten“ der Darmflora ernähren. Präbiotische Ballaststoffe – wie Inulin, Pektin und Beta-Glucan – kommen in Gemüse, trockenen Hülsenfrüchten, Obst und Vollkorn vor.

Durch den Verzehr von Zwiebeln versorgen Sie Ihre Darmflora mit Inulin, mit Äpfeln und Birnen mit Pektin und mit Ihren ballaststoffarmen Haferflocken oder Hafercrackern mit Beta-Glucan.

Neben den präbiotischen Ballaststoffen sind auch Flohsamenschalen mit ihrer außergewöhnlichen Wasserbindungskapazität sowie die unlöslichen Ballaststoffe aus Vollkorn und Samen von Vorteil und helfen, der bei Schwangeren häufig auftretenden Verstopfung vorzubeugen.

Maßgeschneiderte Ernährung: Ballaststoffe in der Muttermilch

Nach der Geburt verändert und bereichert sich die Darmflora des Säuglings unglaublich schnell: Sie basiert auf dem Mikrobiom der Familienmitglieder, wird aber auch von Mikroorganismen in der Luft, dem Boden und von Gegenständen in seiner Umgebung beeinflusst. (Deshalb ist eine übermäßige Sterilität auch nicht förderlich – „sieben Kilo Dreck“ sind wirklich gut für Kinder.) Doch woher bekommt die Darmflora des Babys Nährstoffe, wenn es noch nichts isst? Die wunderbare Lösung der Natur hierfür ist Muttermilch.

Die wichtigsten Unterstützer der Darmflora des Säuglings sind die präbiotischen Ballaststoffe in der Muttermilch.

Muttermilchfasern sind spezielle Oligosaccharide, die aus wenigen Zuckermolekülen bestehen und sonst nirgendwo in der Natur vorkommen. Ihre wissenschaftliche Abkürzung lautet HMO (Human Milk Oligosaccharides). Es gibt verschiedene Arten, deren Verhältnis und Menge in der Muttermilch von Mutter zu Mutter unterschiedlich sind – so erhält jedes Baby die für seine Bedürfnisse am besten geeignete Kombination. Während des Stillens passieren diese Ballaststoffe den Verdauungstrakt des Babys und ernähren die guten Bewohner der Darmflora. Die durch die wohltuende Zusammensetzung der Darmflora produzierten Stoffe gewährleisten die Integrität und Schutzfunktion der Darmschleimhaut. Ergebnis: geringeres Risiko für Allergien, chronische Erkrankungen, bessere Widerstandsfähigkeit gegen Infektionen der Atemwege und des Verdauungstrakts.

Was ist mit der Formel?

Stillen ist in den ersten Lebensmonaten eines Babys die optimale Lösung und bis zum Alter von 1,5–2 Jahren eine hervorragende Ergänzung der Ernährung. Sollte dies trotz bester Vorsätze nicht klappen, besteht kein Grund zur Verzweiflung. Es gibt Babynahrungen mit immer moderneren Zusammensetzungen, die meist auch präbiotische Ballaststoffe enthalten, die die Darmflora nähren. Diese waren bisher vor allem in Obst bzw. Gemüse zu finden. Es handelte sich um Fructo- und Galactooligosaccharide, die natürlicherweise in trockenen Hülsenfrüchten vorkommen (die Abkürzungen FOS und GOS finden Sie auch auf der Rezepturpackung). Sie sind leicht verdaulich und tragen zur Erhaltung einer gesunden Zusammensetzung der Darmflora bei. Die gute Nachricht ist, dass es jetzt Säuglingsnahrung mit den in der Muttermilch enthaltenen speziellen präbiotischen Ballaststoffen (HMO) gibt. Auch bei Flaschenkindern kann die Darmflora nach den ersten Monaten durch eine abwechslungsreiche und pflanzenreiche Ernährung in Einklang gebracht werden: Bei der Einführung von Beikost lohnt es sich, besonders auf die Einführung und das abwechslungsreiche Angebot altersgerechter Ballaststoffquellen – Gemüse, Obst und Getreide – zu achten. (Wichtig: Hierbei handelt es sich nicht um die sogenannten groben Ballaststoffe, die in Vollkornprodukten und Ölsaaten enthalten sind – das noch nicht ausgereifte Verdauungssystem eines Babys kann diese nicht verarbeiten.)

Sie müssen nicht für zwei essen, sondern für Sie beide!

Egal, ob Sie gerade planen, Kinder zu bekommen, oder bereits Eltern mit kleinen Kindern sind, sollten Sie Folgendes bedenken:

Indem Sie Ihre eigene Darmflora unterstützen, sich abwechslungsreich und ausgewogen ernähren und die empfohlenen 30 Gramm Ballaststoffe pro Tag zu sich nehmen, können Sie bereits im Vorfeld dafür sorgen, dass das Mikrobiom Ihres Babys optimal von Anfang an versorgt ist.

Während der Schwangerschaft und Stillzeit gibt es keinen Grund, für zwei zu essen, aber die Qualität und der Ballaststoffgehalt Ihrer Ernährung sind entscheidend.

Erhöhen Sie als schwangere Mutter die Menge an präbiotischen Ballaststoffen, die die Darmflora unterstützen, in Ihrer Ernährung!

Wenn es mit dem Stillen nicht geklappt hat, haben Sie kein schlechtes Gewissen: Zum Glück kann sich die Darmflora verändern! Durch eine abwechslungsreiche Ernährung Ihres Babys und Ihr eigenes gesundes elterliches Ernährungsverhalten prägen Sie das Mikrobiom jedes Familienmitglieds. Dazu sollten Sie auch jedem Familienmitglied täglich mehrere Sorten und die richtige Menge an Ballaststoffen anbieten.

Vertrauen Sie Ihrem elterlichen Instinkt, machen Sie sich nicht zu viel Stress und genießen Sie alle Freuden und Herausforderungen, die das Leben mit einem Kleinkind mit sich bringt! 😊

 

Verwendete Quellen:

Soltész E., Gajda Z. Ballaststoffe sind gut! Budapest: BOOKOK Verlag; 2020

Bode L. Oligosaccharide aus der Muttermilch: Jedes Baby braucht eine Sugar Mama. Glykobiologie. 2012 Sep;22(9):1147-62. doi: 10.1093/glycob/cws074. Epub 18. April 2012. PMID: 22513036; PMCID: PMC3406618.

Tian M, Li Q, Zheng T, Yang S, Chen F, Guan W, Zhang S. Mütterliche mikrobenspezifische Modulation des Mikrobioms und der Entwicklung des Nachwuchses während der Schwangerschaft und Stillzeit. Darmmikroben. 2023 Jan-Dez;15(1):2206505. doi: 10.1080/19490976.2023.2206505. PMID: 37184203; PMCID: PMC10187089.

Wiciński M, Sawicka E, Gębalski J, Kubiak K, Malinowski B. Humane Milch-Oligosaccharide: Nutzen für die Gesundheit, mögliche Anwendungen in Säuglingsanfangsnahrung und Pharmakologie. Nährstoffe. 2020 Jan 20;12(1):266. doi: 10.3390/nu12010266. PMID: 31968617; PMCID: PMC7019891.

Wong CB, Huang H, Ning Y, Xiao J. Probiotika im neuen Zeitalter der menschlichen Milch-Oligosaccharide (HMOs): HMO-Nutzung und vorteilhafte Wirkung von Bifidobacterium longum subsp. infantis M-63 zur Säuglingsgesundheit. Mikroorganismen. 2024 Mai 17;12(5):1014. doi: 10.3390/microorganisms12051014. PMID: 38792843; PMCID: PMC11124435.

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Soltész Erzsébet, dietetikus

Soltész Erzsébet, dietetikus, okleveles közgazdász

Külsős szakírónk Soltész Erzsébet dietetikus és közgazdász, a rosttudatos táplálkozás elhivatott képviselője. Meggyőződése, hogy a bélmikrobiom egyensúlyát támogató, rostban gazdag étrend egészségünk megőrzésének egyik fő pillére. A mikrobiom-kutatás legújabb tudományos eredményeit beépíti dietetikai gyakorlatába, ismereteit szakmai továbbképzéseken gazdagítja.

A témáról szerzőtársával írt hiánypótló könyve, A rost jó! közérthetően, gyakorlati tanácsokkal segít a rosttudatos táplálkozási minta kialakításában.

A mikrobiom-támogató, rosttudatos táplálkozás mellett szakmai fókusza a szénhidrátanyagcsere-zavarok (cukorbetegség, inzulinrezisztencia, illetve a metabolikus szindróma) megelőzése és étrendi kezelése.

Erzsi vállalati egészségprogramok, workshopok, előadások során adja át ismereteit, és jelenleg két magánegészségügyi központban folytat egyéni dietetikai tanácsadást.

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